A1-Demo in Brück

Ankommender Demozug am Platz der Kundgebung

Am 11.10.2025 gab es eine Demo gegen die Verkehrsbelastung aufgrund des fehlenden „Lückenschlusses“ der A1 für die Anwohner*innen in den betroffenen Ortschaften. Brück ist mit seinen engen und steigungsreichen Straßen dabei besonders stark im Mitleidenschaft gezogen. Wir sind auf der Seite der seit etlichen Jahren geplagten Anwohner*innen und mit ihnen der Meinung, dass sich endlich etwas tun muss. Den sog. „Lückenschlusses“ sehen wir dabei allerdings nicht als Lösung: zu teuer, nicht finanzierbar, zu viel Naturzerstörung und erfahrungsgemäß würde dadurch in der Summe mehr Verkehr in die Region gezogen, als sinnvoll und nötig wäre. Vom Landschaftsverbrauch und den Abgas- und Lärmbelästigung für die dann betroffenen Anlieger gar nicht zu reden.

Einige der Anwesenden interessierte sich durchaus für unsere Argumente, während von anderen, u.a. von einem Redner eine 3%-Partei ziemlich deutlich beschimpft wurden.

Schon 2012 gab es unsererseits Überlegungen für „softe“ Lösungen, welche die Probleme der Anlieger gelöst, aber Natur und Umwelt geschont hätten

NEIN zum sog. „Lückenschluss“!

Naturzerstörend, Klimaschädlich, neue Lärmbelastung, zusätzliche Abgase in der Region und nicht finanzierbar.

Unsere grüne Beschlusslage ist klar und eindeutig, wir sind gegen jeglichen Weiterbau der A1, und das aus gutem Grund:

  • Umwelt- und vor allem Artenschutz,
  • Verkehrsvermeidung
  • Klimaschutz und Landschaftsschutz
  • Grundwasserschutz
  • Lärmschutz für die Anlieger

Wir Grünen lehnen das Projekt „Lückenschluss A1“ ab! Unsere Beschlusslage auf Kreis- wie auf Landes- und Bundesebene ist klar und eindeutig, der aktuelle Landtagswahlprogramm­entwurf schreibt:

Aus der Zeit gefallene Autobahn-Großprojekte wie den Ausbau der A 1, B 8 und B 10 sowie den sechsspurigen Ausbau der A 643 und den Moselaufstieg lehnen wir ab. 

Zum Problem der Ortsdurchfahrten liegen unsererseits schon lang konstruktive Vorschläge vor, z.B. Ortsumfahrungen, Ausbau des Nahverkehrs, Verkehrsvermeidung etc. Wenig wurde aufgenommen, noch weniger umgesetzt. Wenn Straßenneubau als Entlastung sinnvoll ist, dann sind das die lange geforderten Ortsumgehungen für Dreis-Brück, Oberehe und Walsdorf. Schneller machbar für einen Bruchteil der Kosten! Ab Kreisel Walsdorf ist an Kerpen vorbei keine weitere Ortsdurchfahrt mehr vorhanden.

Das Problem falsch programmierter Navis ist mit dem nötigen politischen Druck auf die Anbieter bzw. angepasster Beschilderung binnen Monate lösbar.

Zudem ist endlich die dringend erforderliche Verladung auf die Schiene umzusetzen, der wir ja mit dem Ausbau der Eifelbahn ein deutliches Stück näherkommen. Es ist ein nicht nachvollziehbarer Anachronismus, dass Hunderte von LKW nach Köln gefahren werden, um DORT auf die Bahn verladen zu werden. Nach einer Aussage eines Spediteurs bei einer Veranstaltung schon vor etlichen Jahren wird auch bei durchgehender A1 ab Gerolstein Industriegebiet NICHT direkt über die Autobahn gefahren werden. Wer sich die Karte ansieht, kann das sofort nachvollziehen. Vor allem die nötige Ortsdurchfahrt Gerolstein ist ein Hindernis.

Das Geld, sprich die hohen 3-stelligen Millionenbeiträge für den sog. Lückenschluss sind zum Glück eh nicht vorhanden. Auch die Einstufungen des Straßenbauprojektes „Lückenschluss“ wird nach Neubewertungen unter Berücksichtigung der klimarelevanten Bewertung deutlich nach hinten gerutscht, und das zu Recht! Auch haben sie die ehemals zugrunde gelegten Verkehrsprognosen deutlich verschlechtert.

Karl-W. Koch, Mehren, ehemals Mitglied im VG-Rat Hillesheim, Kreistag, VG Daun
Eckard Wiendl, Daun, ehemals Mitglied im Kreistag, VG-Rat Daun
Uller König, Köttelbach

 

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